Jetzt wird es langsam ernst
16.09.2021
Noch einmal in einem ordentlich Bett schlafen, noch einmal ausgiebig Duschen morgen früh, und dann geht es an Bord und um 10:00 Uhr ist der Start der 10. Silverrudder Challenge of the Sea 2021.
Heute morgen habe ich erstmal in Ruhen im Hotel gefrühstückt. Guten Kaffee, viel mehr brauche ich nicht für einen gelungenen Start in den Tag.
Dann ging es zum Schiff. Unter anderem musste ich noch das Vorsegel anschlagen. Ich habe mich für die Selbstwendefock entschieden. Auch musste noch eine Sicherheitsleine an Deck verlegt werden, in der ich mich einpicken kann mit meinem Lifebelt. Den Anker habe ich klar gemacht und die Batterie nochmal geladen, dann das Ladekabel abgebaut ins verstaut.
Der Tracker wurde noch am Baum befestigt, mein Proviant vorbereitet und alle sicherheitsrelevanten Systeme überprüft.
Ein paar mehr Infos zur Sicherheit:
- Ich habe aktuelle Seekarten auf meinem Kartenplotter, auf dem Handy und in Papier. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Karten auf dem Handy am wichtigsten sind, weil am nächsten am Mann und am flexibelsten nutzbar.
- Während der Fahrt habe ich die ganze Zeit meine Schwimmweste mit Lifebelt an. Der Lifebelt ist eine Leine, mit der man sich am Boot festmacht, damit man nicht über Bord geht.
- ich habe einen DSC Sender in der Schwimmweste, der sofort ein Signal aussendet mit meinen Positionsdaten, wenn ich ins Wasser falle.
- an Bord müssen auch von der Regattaleitung vorgeschrieben 2 Handfackeln sein und 2 Raketen. Handfackeln habe ich und für die Raketen habe ich ein Nico Signal mit 6 Schuss
- Ein Funkgerät ist an Bord, über das man jederzeit um Hilfe rufen kann
- man ist fast immer unter Mobilnetzabdeckung und kann auch mit dem Handy um Hilfe rufen.
- für den Fall von Nebel habe ich ein Nebelhorn
- Verbandskasten und Feuerlöscher sind auch an Bord.
- ein Radarreflektor im Masttop hilft, dass ich von dem großen Booten mit Radar gesehen werde
- und die Badeleiter ist installiert, damit ich an Bord klettern kann, falls ich über Bord gehen sollte.
Gegen Mittag kam dann Sören mit der 2. Sailart 19 im Feld und legte sich neben mich ins Päckchen. Nun habe ich gute Bilder von 2 Sailart 19 direkt nebeneinander. Das wollte ich immer schonmal sehen, weil ja mein Mast ein wenig höher und der Baum ein wenig länger ist…
Der Austausch mit Sören hat Freude gemacht. Wenig später las ich auf Facebook, dass ein anderer Segler vom Brombachsee auch hier ist. Es stellte sich heraus, dass Michael mit seiner First 21 normalerweise am Brombachsee nicht weit weg von uns liegt; und er kommt aus Schwäbisch Hall – die Welt ist klein.
Gegen 17:00 Uhr war Skipper Briefing. Die Wettervorhersage sieht ok aus; 4-5 Windstärken, in Böen ist auch mal mehr drin. Wir liegen westlich von einem Tief, das die nächsten 48 Stunden nach Osten abwandert. Es wird immer wieder Regenschauer geben. Dadurch, dass viele Wolken am Himmel sind, werden die Nächte hoffentlich nicht ganz so kalt wie letztes Jahr.
Warten wir ab, was passieren wird. Drückt mir die Daumen! Gute Nacht.