Auf nach Tallinn. Heute sollte es dann zur Hauptstadt von Estland gehen. Die Wettervorhersage war so lala, Der Wind sollte aus aus östlichen Richtungen kommen mit 0 bis max 15 Knoten. Das würde ein kleines Glücksspiel werden, aber darauf wollte ich mich einlassen, nachdem es mir gestern zu arg aus Ost geweht hat.
Deswegen ging es dann auch sehr früh los. Der Wecker hat um 5:00 Uhr geklingelt. Nach einem schnellen Frühstück und Katzenwäsche wurde das Schiff seefest gemacht. Um kurz vor 6:00 Uhr ging es dann los und um 6:15 Uhr war der Motor schon aus. Anfangs war der Wind noch ganz gut und zog mich kräftig nach vorn. Doch ich musste schon schnell in die Trickkiste greifen, damit ich weiter gut voran komme…
Deswegen ging um 7:10 Uhr der Code0 hoch. Ich musste nicht zu sehr an den Wind und so klappte es sehr gut mit dem Code 0. Doch wenig später reichte auch der nicht mehr. So blieb mir um 7:55 Uhr nichts anderes übrig, als das Stahlsegel zu nutzen (den Motor anzuschmeissen).
So führ ich dann auf Sicht den direkten Weg nach NordOsten Richtung Tallinn. Um 11:20 Uhr frischte dann der Wind wieder auf und ich konnte die Segel wieder nutzen, also Motor aus und Segeln. Um 15:00 Uhr war ich schon ein ganzes Stück weiter, ich musste kreuzen aber war gut voran gekommen. Doch um 15:04 Uhr war der Wind wieder komplett aus, ich nutzte wieder den Motor. Um 15:32 Uhr war wieder Wind, dachte ich. Alles Segel wieder oben, war der Wind dann doch nochmal weg. So fuhr ich dann nochmal von 15:40 Uhr bis 15:50 Uhr unter Motor und dann endlich hatte ich konstant über 10 Knoten Wind und konnte wieder ordentlich Segeln.
Der Wind hielt durch bis kurz vor dem Hafen von Tallinn. Noch 2 Meilen bis zum Hafen waren es und dann war wieder der Wind weg. Also ein letztes Mal Segel wegpacken und dieses Mal auch alles für den Anleger vorbereiten.
Dann meldete ich mich im Hafen per UKW an und durfte einfahren. Die Anmeldung im Hafen sorgt auch dafür, dass die Fußgängerbrücke, die die Einfahrt zur Old City Marina versperrt für Dich geöffnet wird. So konnte ich einfach die Brücke passieren und war um 18:35 Uhr fest im Hafen.
Auf jeden Fall bin ich zufrieden, dass ich heute doch noch weiter gesegelt bin, als ich unter Motor gefahren bin. Außerdem habe ich die 1.000 Seemeilen gerissen mit meinem heutigen Törn. Zur Belohnung gab es bei Mieke und Paul Nudel mit Bolognese und Bier. Herzlichen Dank fürs Kichen an Paul, es war wirklich sehr lecker.
Morgen und übermorgen schaue ich mir dann mal Tallinn an. Und das nächste Highlight wird nicht lange auf sich warten lassen. Die nächste Etappe endet in Helsinki. Das werde ich über das nächste Wochenende mit Matthias genießen.