Heute ließ ich es langsam angehen. Ich hatte mich entschlossen, nicht mehr weiter nach Norden zu fahren, sondern die nächsten 2 Wochen hier zwischen den Inseln zu verbringen und langsam Richtung Stockholm zu fahren. Insofern habe ich gerade keine Eile und die Tagesetappen müssen nicht weit sein.
Also schlief ich aus und es ging erst nach halb 12 los. Heutiges Ziel sollte Sottungalandet sein, das nur ca. 12 Seemeilen entfernt ist. Aber erstmal musste ich hier wieder los. Ich war das letzte Schiff am Steg, es war auflandiger Wind, der das Boot von der Seite erfasste, und es war nicht weit bis zu den Felsen. Also bat ich meine Nachbarn mit einer Leine meinen Bug nachzuführen und ich zog mein Boot nach dem lösen der Vorleinen schnell Richtung Anker. Der Anker hatte sich gut festgesetzt und ich brauchte schon einige Kraft, ihn hochzuholen. Mit an Bord kam 1 Kilo Schlick auf der Ankerschaufel. Schnell Anker rein, Leinen rein und rückwärts raus ins freie Wasser. Am Ende hat alles gut geklappt. Ich musste noch den Anker saubermachen und verstauen, dann konnte ich Segeln. Gegen 12:00 Uhr war der Motor aus und ich fuhr nördlich von Jungfruskä weg um dann links abzubiegen. Bei 15 Knoten Wind war das 1. Reff, das noch eingezogen war, ideal. Ich konnte mich wieder gut Richtung Westen durch die Inselweg schlängeln mit Raum-, Halb- und Amwind-Kursen.
Schon um 13:58 Uhr gingen die Segel weg und der Motor an. Heute gab es Heckbojen am Steg, also habe ich den Bojenhaken verwendet. Um 14:17 Uhr war ich fest in Sottunga. 10 Minuten später war die Lokalpresse bei mir an Bord. Sie interviewen regelmäßig Gäste für eine Kolumne in der Zeitung. Wer bin ich, wo komme ich her , wo will ich noch hin… Ich bin gespannt auf den Bericht 😀 Und natürlich war es reiner Zufall, dass sie sich mich ausgesucht haben, vielleicht weil ich eine deutsche Flagge habe…
Hier im ersten Hafen der Alands, ist es echt toll, die Leute sind nett und es erinnert mich alles irgendwie an die Kinder von Bullerbü…