Heute wollte ich weiter Richtung Danzig. Ich habe mir Wladyslawowo als Hafen auf halber Strecke rausgesucht. Naja, eigentlich gibt es nicht wirklich Alternativen, sonst hätte ich durchfahren müssen. Um 9:00 Uhr war ich fertig zum Auslaufen, wollte nur noch kurz die Seeventile zumachen, da habe ich am Seeventil unter der Spüle Wasser gefunden. Also erstmal alles trocken gelegt. Hier hatte ich ja schonmal Wasser vom Frischwasserfilter. Das Wasser schmeckte auch nicht salzig, also wieder Süßwasser. Werde ich mir morgen in Ruhen anschauen, wo das dieses Mal herkommt.
Also ging es ein wenig verspätet um 9:25 ab. Wegen den flachen Wasser überall, habe ich in der Marina nicht gedreht, sondern bin rückwärts raus, so wie ich gekommen bin. Ableger und Ausfahrt aus der Marina haben auch super geklappt. Dann mit 3,5 Knoten Fahrt Richtung Hafenausfahrt. Und dann ist es passiert. In der Hafenausfahrt lag das Baggerschiff und ich wollte mich ein wenig freihalten… kawum, die enjoy5 fuhr schnurstracks in einen Sandhaufen. gerade hatte ich noch 3 Meter Tiefe und jetzt standen wir. Rückwärtsgang rein und irgendwie umdrehen. Tatsächlich bekam ich das Boot relativ schnell wieder frei, nachdem ich das Boot drehen konnte und dann vorwärts mit viel Gas in die Richtung fuhr wo ich hergekommen war. Jetzt schnell Richtung der Nordmole und dann weg hier.
Um 9:45 Uhr ging dann der Motor aus. Ich zog die Segel hoch und wir fuhren unter Vollzeug knapp 2 Knoten, der Wind war sehr schwach. Also ging ich mal unter Deck und habe die Bodenbretter hochgehoben. Wasser in der Bilge, Mist. Aber Moment, das ist auch Süßwasser, also vermutlich das gleiche Problem wie unter der Spüle. Ich legte erstmal alles trocken, um dann oben wieder zu schauen, wie ich voran kam. Mist, ich hatte den Autopilot nicht eingeschaltet und habe mich im Kreis gedreht. Nunja, bei dem bissle Wind zumindest kein echtes Problem. Schnell wieder auf Kurs gehen und erstmal den Schreck verdauen.
Der Wind frischte langsam auf und ich konnte auf Sicht Richtung Wladyslawowo kreuzen. Leider war der Wind genau gegenan, Die Winddaten auf Windfinder sahen besser aus. Nun ja, Kreuzen, Kreuzen, Kreuzen. So werden aus 32 Seemeilen sicher über 40. Aber ich hatte ja Zeit und so erkämpfte ich mir langsam aber sicher meinen Weg nach Osten.
Gegen 17:35 war dann plötzlich der Wind weg, und ich lag irgendwie ein wenig ungeschickt im Weg der Berufsschifffahrt, also Motor an, Segel weg und weiter. Ich hatte noch ca. 5-6 Seemeilen vor mir. Unter Motor konnte ich den direkten Kurs Richtung Hafeneinfahrt nehmen.
19:00 Uhr war ich fest im Hafen. Der Hafenmeister war gleich da zum Kassieren. Strom und Wasser sind vorhanden. Der Steg ist gut. Nur Klo und Duschen scheint ein kleines Problem zu sein. Das Sanitärgebäude ist privat und erst morgen ab 8:00 wieder auf.
Nun habe ich die Bodenbretter erstmal wieder zugemacht, damit ich Abendessen kann. Bin gespannt, ob ich morgen etwas rausbekomme. Am Ende hatte ich aber einen guten, wenn auch kalten Segeltag…