Die Schießgebiete zwischen Darlowo (Rügenwalde) und Ustka (Stolpmünde) sind zur Zeit aktiv und deswegen zu bestimmten Tageszeiten gesperrt. Für uns gibt es also zwei Möglichkeiten, entweder statt ca 20 Seemeilen ungefähr 65 Seemeilen fahren (um die Schießgebiete drumherum), oder zur den „freien“ Zeiten fahren. Für heute war die freie Zeit zwischen 14:00 und 19:00 Uhr und diese Möglichkeit wollten wir nutzen. Also hatten wir einen entspannten Morgen und ließen es langsam angehen.
Doch ich will noch kurz zu gestern ein paar Sätze schreiben. Gestern war ja Hafentag. Es war einfach zu windig, um die Hafeneinfahrt zu passieren. Bei Stark-WInd aus Nordwest sind die Hafeneinfahrten hier in Polen eigentlich nicht mehr passierbar. Seht selbst.
Also nutzen wir die Zeit gestern zum Boot putzen, ich wusch meine Wäsche, wir gingen Spazieren, schauten uns das Schloss R>Lügenwalde an, waren gut Essen und ließen es uns einfach gut gehen. Auch wurden wir vom polnischen Grenzschutz kontrolliert.
Und genau in dem Mood fingen wir den heutigen Tag dann an. Wir gingen runter zum Strand und schauten, ob wir nach dem stürmischen Tag Bernstein finden. Ein paar Steine haben wir mitgenommen, ob da was dabei ist, wissen wir aber nicht. Auch machte ich ein paar Versuche mit der Drohne und war zufrieden, dass sie nach Ihrem Absturz in Neustadt nun eigentlich wieder ganz ok funktioniert…
Um 12:25 Uhr sollte es dann aber wirklich losgehen. Unser Plan war, um 13:00 Uhr durch die Brücke zu kommen und dann bis ca. 14:30 Uhr an das Schießgebiet ranzufahren, um dann ab dort auf Kurs 80 Grad entspannt segeln zu können.
Und genau so verlief unser Tag auch. 13:00 Uhr war die Brücke für uns geöffnet und wir konnten schnell raus auf die Ostsee. Um 14:45 Uhr ging der Motor aus und wir sind unter Vollzeug mit 5 Knoten und mehr Fahrt Richtung Ustka.
Schon um 17:20 Uhr waren wir kurz vor der Hafeneinfahrt von Ustka (Stolpmünde). Wir rollten die Fock weg und um 17:25 Uhr ging das Groß weg und der Motor an. Auch in Ustka muss man durch eine Brücke, wenn man in den Hafen will. Es ist eine Fussgänger-Brücke, die um 90 Grad gedreht wird um sie zu öffnen oder zu schliessen. Normalerweise ist die Brücke für die Schifffahrt geöffnet und für die Fußgänger gesperrt. Doch zu jeder vollen Stunde wird die Fußgängerbrücke für 20 Minuten geschlossen und die Menschen können trockenen Fußes die Hafenseite wechseln.
Wir sind zuerst in das Hafenbecken der Marina gefahren, doch die war relativ voll und wir wurden weggeschickt. Wir sollten auf der Ost-Seite des Hafens am Kai festmachen. Dies taten wir dann auch und um 17:45 Uhr war der Motor aus. Hoffen wir, dass die Nacht ruhig wird, der Liegeplatz ist wirklich nicht ideal. Wenn zu viel WInd und Wellen entstehen wird es hier sehr ungemütlich und für das Material auch sicher schlecht. Man kann nachlesen, daß anderen Sportschiffern hier die Festmacher durchgescheuert sind…
Auch die Sanitäranlagen sind im Vergleich zu Rügenwalde eher so 4 -. Aber wir haben heute Abend gut gegessen und werden uns morgen hier nochmal einen schönen Tag machen, bevor Jochen dann am Samstag morgen von Bord geht und ich weiterfahre…