auf nach Rudkobing
7.05.2019
Die Wettervorhersage war nicht so schlecht heute. Nach 11:00 Uhr sollte der Wind von 20-24kn auf 17-20kn fallen. Aber es sollte auch Regenschauer geben. Insofern wollte ich eher ein bisschen früher starten, da meine Erfahrung mit Regenschauern die letzten Tage war, dass diese immer mit VIEL Wind kommen.
Also bin ich gegen 7:30 Uhr aufgestanden und habe gefrühstückt, wie immer Müsli und O-Saft. Dann Duschen und Segler fertig machen. Als nächstes das Boot seefest vorbereiten (2. und 3. Reff angeschlagen), den Kurs nach Rudkobing auf der Karte einstudieren und dann überlegen, wie ich bei starkem Seitenwind ablege.
Gegen 10:00 Uhr habe ich in Marstal abgelegt, und zwar sozusagen ohne Motor. Die 20-Meter Leine wurde am Steg 2 Boxen weiter in Luv auf Slip belegt, die Lee-Leinen gingen los und ich zog mich in aller Ruhe an den Luv-Dalben. Heckleinen los und die 20 Meter Leine einholen, mit Motor rückwärts raus, perfekt. Ich hatte sogar Zuschauer auf dem Steg, die keine konstruktiven Vorschläge machten. So kann es weitergehen, PERFEKT.
Noch im Hafen konnte ich die Segel setzen und den Motor schlafen legen. Hart am Wind ging es mit 2. Reff im Gross und der Fock raus. In diesem Gebiet ist es ziemlich flach und man muss sich genau ans Fahrwasser halten, also Straßenbahn fahren.
Erst ziemlich genau Nord und dann mit Raumwind/ Vorwind auf 75 Grad. Gegen 10:40 Uhr habe ich die Tonne WP287 passiert, schon 11:15 war WP286 querab. Ich war ziemlich gut unterwegs, doch es nahte schon wieder eine Gewitterzelle. Sie kam von achtern und wollte genau wie ich nach Rudkobing. Ich nahm die Fock rein (man lernt ja dazu, die Fock muss weg, bevor der Wind kommt) und entschied mich, quer zum Wind dem Gewitter auszuweichen. Damit entfernte ich mich zwar von meinem eigentlichen Ziel, aber ich hielt es für das Beste.
Auf der Rückseite des Wetters bin ich dann mitgesegelt und habe mein Ziel Rudkobing wieder anvisiert, da ich schon wieder neue dunkle Felder hinter mir am Himmel sah.
Gegen 11:45 Uhr wurde der Wind etwas ruhiger, ich fuhr nur noch 4 kn und hinter mir war das nächste Wetter, also beeilen. Fock raus und ab durch die Mitte.
Und dann ging es mir genau wie vor Marstal. Fast hätte ich in Ruhe anlegen können, fast. Das nächste Wetter erwischte mich auch noch. Schnell die Fock weg, 5 min später ging das Gross rein, heftige Böen bestimmt über 25kn erwischten mich. Mit Wind von achtern und Hilfe des Motors ab in den Hafen. Im Hafenbecken musste alles ganz schnell gehen und ich war noch nicht vorbereitet. Ich trieb wie ein Korken durch den Hafen.
Wenden über Bug um mir Zeit zu kaufen, klappte nicht, also fuhr ich noch ohne Fender (Entschuldige, liebe enjoy4) in die allerletzte Box in den Windschatten einer LM24 (kleiner stabiler Motorsegler). Links den Dalben erwischt, rechts den Dalben erwischt, und drin. Ich schaffte es noch eine Achterleine fertig zu machen, die Luv-Leine ging rüber und ich konnte mich an einer Längsleine nach vorne ziehen.
Gegen 12:45 Uhr waren Schiff und Mannschaft sicher in Rudkobing. Das Boot wurde schnell klariert und die Segel getrocknet. Hier konnte ich auch kurz mit Frischwasser das Deck abspülen und die Salzflecken abwaschen. Natürlich war das Wetter vorbei, als ich fertig angelegt hatte und es wäre nun easy gewesen anzulegen und sich genug Zeit zu kaufen um alles vorzubereiten. Aber es ist wie es ist und die enjoy4 war tapfer bei den Dalben und hat sich nix geholt.
Als alles soweit klariert war und weil mir so kalt war, auf in die Stadt zum Kaffee trinken und aufwärmen. Auch Rudkobing ist ein sehr schönes Städtchen. Hier erstmal zwei Panoramen aus dem Stadthafen (ich liege im Yachthafen).
Und dann ein paar Eindrücke von meinem Spaziergang durch den Ort mit dem Finale im Cafe bei Rhabarberkuchen und einem Pott Kaffee.
Seemeilen Tag | 11,8 |
Seemeilen Gesamt | 45,2 |