Ab durch die Mitte…

03.06.2019

Heute wollte ich eigentlich erst gegen 13:00 Uhr oder so losfahren und es nach der Regatta ganz entspannt angehen lassen, da es erst ab 2 Wind geben sollte. Doch auf der anderen Seite wollte ich jetzt Gas geben, dass ich pünktlich wieder zu Hause bin.

Und da ergab sich dann eine Möglichkeit. Gegen 8:30 Uhr bin ich nochmal ins Clubhaus vom Veranstalter der Regatta um mit einigen Seglern zu frühstücken. Stefan und Patrik erklärten mir, dass sie schnell machen wollen, um nach Kiel zurückzukommen und ich solle doch mitkommen. Stefan würde mich einfach abschleppen, solange es keinen Wind hat. Gesagt getan, 10:15 Uhr haben wir uns vor der Hafeneinfahrt Koge getroffen und Stefan hat mich an den Haken genommen.+

Sehr nette Geste. Wir sind bei schönstem Wetter gut vorangekommen und haben 4,5 Knoten Fahrt gemacht. Um 14:05 auf der Höhe von Leuchtturm Stevens lies mich Stefan dann von der Leine und ich begann zu Segeln. Wieder durch die Faxe Bucht ab in den Bogestrom, das kenne ich ja jetzt schon. Es ging dann Richtung Kalvehave und später Richtung Vordingborg – in beiden Häfen habe ich ja schon übernachtet…

Aber der Wind hielt mich ganz schön auf Trapp, mal zu wenig, mal zu viel. Ich hatte heute mehrfach den Code 0 oben, habe mehrfach das Gross gerefft und ausgerefft und bin mit und ohne Fock gefahren. Im Bogestrom fand ich das auch ziemlich schwierig, da wenig Platz war und durch das flache Wasser links und rechts gab es unangenehme Wellen. Da ich aber den Anschluss an Patrik und Stefan nicht verlieren wollte, gab ich mir Mühe, mit allen Mitteln Fahrt im Schiff zu halten.

Das hat zu ein bisschen Durcheinander im Cockpit geführt, Schleppleine, die Leinen für den Code 0 und das ständige Rauf und Runter der Fallen haben den Rest gegeben 😉

Heute habe ich mich also von Koge und von Kalvehave verabschiedet. Ich bin gespannt, wann ich mal wieder hier vorbeikomme.

Hinter Kalvehave im Fahrwasser nach Vordingborg (das immer noch sehr eng ist) habe ich Stefan dann eingeholt. Er ist aufgelaufen. Ca. 1,5 Stunden habe ich versucht ihm zu helfen. Wir haben seinen Anker ausgebracht und er hat versucht sich rauszuziehen. Es war noch ein anderer Segler da, der versucht hat mit seiner Maschine zu helfen. Aber es war nix zu machen. Am Ende bin ich um 20:45 Uhr alleine weiter, damit ich noch im Hellen den Hafen Vordingborg erreiche.

Ich hoffe, die Geschichte geht für Stefan gut aus. Bin gespannt, ob ich es mitbekomme, da ich keine Handy-Nr von ihm habe.

Nunja, ich war dann tatsächlich noch kurz vor dem Einbrechen der Nacht gegen 22:15 im Hafen. Nach 12 Stunden Fahrt habe ich 49, 2 sm gemacht.

Jetzt noch schnell was Essen und dann ab in die Koje. Gute Nacht.

Seemeilen Tag49,2
Seemeilen Gesamt467,2